„Flugzeuge zerstören Flugzeuge“ - was diese Kinderaugen in ihrer Heimat Ukraine mit ansehen mussten, ist kaum vorstellbar, aber jetzt gab es am Flugplatz Uetersen/Heist, dem Sitz der nordwestlich von Hamburg gelegenen FLUGSCHULE HAMBURG, nur leuchtende Kinderaugen.

Emilia (7), Daniel (9) und Eldar (10) hatten gerade zusammen mit ihrer Mutter den ersten Flug ihres Lebens und strahlen noch immer vor Begeisterung. Noch vor einigen Wochen lebten sie alle 80km südwestlich von Kiew in der Nähe einer großen Militärbasis ein normales Leben. Bis dann der grausame Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine plötzlich alles veränderte. Gleich am ersten Kriegstag am 24.02.2022 wurde die Militärbasis von den Russen angegriffen, „Flugzeuge zerstörten Flugzeuge“ berichten die Kinder und Raketen schlugen in der Nachbarschaft ein. Zusammen mit dem Vater und der jüngsten Tochter haben jetzt alle in Hamburg ein neues und wohl auch dauerhaftes Zuhause gefunden. Die Flugschule hatte sie nun eingeladen, das erste Mal zu fliegen und die neue Heimat von oben zu erleben.


Eingefädelt hat das alles der Hamburger Planespotter Dennis Wehrmann. Er war es auch, der Anfang März mit einem Mietwagen von Europcar unterstützt den ganzen Weg von Hamburg an die polnisch/ukrainische Grenze westlich von Lwiw gefahren ist, um in einer 44 Stunden Tour die Familie abzuholen und nach Hamburg in Sicherheit zu bringen. „Wenige Tage später wurde das Haus, in dem die Familie ihre Wohnung hatte, komplett von russischen Bomben zerstört“ sagt Dennis, der sich seitdem um die Familie kümmert und den Kindern etwas Lebensfreude zurückbringen möchte.
Dem wollte sich auch die FLUGSCHULE HAMBURG anschliessen, nachdem Dennis dort angefragt hatte, ob es die Möglichkeit gibt, den Kindern „die schönste Stadt der Welt“ einmal von oben zu zeigen. „Wir waren von der Idee und dem Engagement von Dennis begeistert und sofort einverstanden, ihn zu unterstützen und den Kindern eine Freude zu bereiten“ sagt Manuela Witt, die Leiterin der Flugschule. Da der einzige Britten Norman Islander, die 1970 gebaute D-IAEB (cn 218), schon in der Vergangenheit für solche Zwecke genutzt wurde, bot sich nun die einmalige Gelegenheit für die ukrainische Familie, diesen Flug in dem 52 Jahre alten Oldtimer zu erleben.

In 30 Minuten ging es von Heist die Elbe entlang Richtung Hamburg, vorbei am Airbus Werk Finkenwerder und über den Hafen mit dem Museums-Schiff Cap San Diego und der Elbphilharmonie zur City mit der Aussen- und Binnenalster und nach einem low-pass am Hamburger Flughafen wieder zurück nach Heist. Und das bei schönstem Flugwetter:




Elbphilharmonie und Museumsschiff Cap San Diego


Über dem Hafen


Über Binnen- und Außenalster

Über dem Fernsehturm und Messeglände

Anflug zum low-pass 33 am HAM

Zurück nach Heist

Anflug auf Heist



Flugzeuge zerstören nicht nur Flugzeuge, sie bringen Menschen in andere Städte und Länder dieser Welt, bringen entfernte Familien und Freunde zusammen und bereiten viel Spaß und Freude – das durften diese ukrainischen Kinder nun erleben und wird für sie wohl unvergessen bleiben.